“Alle Augen sind auf einen gerichtet. Dann kann man sich nicht vergessen, selbst wenn man es wollte. Man ist die Verkörperung seiner Geschichte. Stärker noch: Man wird die Geschichte.”

Wenn ich schreibe, lebe ich in einer geschlossenen Welt. Ich nenne sie auch „den Zwischenraum“. Ein Raum, der an Kulissen im Theater erinnert. Alles ist möglich und erlaubt, niemand sieht oder fühlt etwas außer mir, und selbst das ist meist schon zu viel. Ausgesprochen beglückt fühle ich mich erst in dem Moment, wenn ich mich selbst vergesse, wenn die Geschichte den ganzen Raum einnimmt, wenn alles nur noch Geschichte ist.
Ich habe publizieren wollen, weil ich den Eindruck hatte, dass andere sich in dem, was ich erzähle, wiederfinden können. Veröffentlichen heißt auf die Bühne gehen. Einen größeren Kontrast zu „Backstage“ gibt es nicht. Aus der Abgeschlossenheit, der Geborgenheit, dem Dunkel der Vorhänge tritt man ins Rampenlicht. Alle Augen sind auf einen gerichtet. Dann kann man sich nicht vergessen, selbst wenn man es wollte. Man ist die Verkörperung seiner Geschichte. Stärker noch: Man wird die Geschichte.
Ich bin neugierig auf meine Leser: Warum lesen sie? Was finden sie in den Geschichten, und was finden sie in meiner? Was erkennen sie, was nicht, was bringt es ihnen? Diese Seite mit einem Leseclub soll den Abstand zwischen Autorin und Lesern verringern. Ich hoffe, dass ich damit meine Leser ebenfalls auf die Bühne locken kann.